Gestrandet in Besançon

Wer sein Nachtlager in zehn Metern Entfernung von einer Eisenbahnschiene errichtet, braucht sich nicht zu wundern, wenn er um 5.38 in der Frueh jaeh aus der Nacht gerissen wird. Das Geraeusch, welches ich in meinen Traum einbaute und welches dort von einem Teilchenbeschleuniger generiert wurde, in dessen Mitte ich michploetzlich befqnd, war in echt nur der Pendlerzug zwischen Belfort und Besançon. Wach war ich trotzdem. Das war aber gar nicht schlimm. Geplant hatten wir ohnehin eine hergottsfruehe Abreise. Schliesslich wollten wir Boden gut machen. Boden, den wir gestern aufrgund eines geplatzten Reifens verloren hatten. Bei dieser ersten nennenswerten Panne, hatten wir jedoch Glueck im Unglueck. Der Zufall wollte es, dass just im Moment des Platzknalls ein hilfsbreites Freiburger Paar samt Wohnmobil des Weges kam, anhielt und half.
Janosch war bestens ausgeruestet mit allerhand Werkzeug, seine Freundin noch besser mit heissem Kaffee. Das Projekt "Hinterrad flicken" wurde unerwartet zu einem unterhaltsamen und kurzweiligen Nachmittagsprogramm.
Aber zurueck zu unserer Aufholjagd, wobei der Begriff "Jagd" hier mit groesstmoeglicher Relativitaetzu betrachten ist. Vielmehr war es irgendwann sogar so, dass wir von den Jaegern zu den Gejagten wurden. So geschehen, als wir in letzter Konsequenz gezwungen waren, den ADAC anzurufen. Dessen gelben Engel jagten unsere Schwalben schliesslich in den Autohof von Besançon, nachdem alle Versuche gescheitert waren, den immer wieder absaufenden Motor von Lornenz` Mofa zu reparieren. Vorzuwerfen haben wir uns nichts. Denn nichts blieb unversucht, was in unserer beiden linken Mechanikerhaenden lag. Und da lagen waehrend unserer 3-stuendigen Reparatursession ploetzlich Dinge, von denen ich bisher noch nicht einmal wusste, dass sie ueberhaupt existieren: Vergasernadel, Luftfilterpatrone, Zylinderkopf, Starterkolben, ...

Eine kurze und nicht unerhebliche Zwischeneuphorie gab es, als die Maschine tatsaechlich wieder ansprang, nachdem sich alle Einzelteile wundersamerweise wieder zu einem Ganzen zusammengefunden hatten. Zitat Lorenz: "Ich habe Feuer gemacht!" Leider nur ein Strohfeuer, wie sich fuenf Kilometer spaeter herausstellen sollte. Das Ding gab abermals den Geist auf, und wir allmaehlich unsere Bemuehungen, das Problem selbst in den Griff zu bekommen. ADAC, olé.

Die schlechte Nachricht: wir muessen bis mindestens Dienstag in Besançon abhaengen, bis dort wieder eine Werkstatt aufmacht, die sich unseren Schaetzlein widmen kann.
Die gute Nachricht: wir haengen im Hotel "Campanile" ab und geniessen Dusche, Bett und Waerme.

Gedaempfte aber ungebrochen zuversichtliche Gruesse,
David

P.S.: Ironie des Schicksals: heute scheint zum ersten Mal die Sonne :-)

15 Kommentare:

Jan hat gesagt…

Hey Jungs,

ohne meinen Arbeitsplatz und meinen Namen dazulassen wünsch ich euch weiterhin viel Glück.
Wenn ihr durch Lyon durchkommt - nehmt euch ne Sekunde und ggugts euch an....schöne Stadt.
Hab übrigens die ****Olé Erwähnung gesehn.
Naja bon scooter on dit en francais, bonne courage et voila

Gruss *denkeihrwisstschonwer*

:-PJan

Anonym hat gesagt…

Hey,

find ich einfach toll was ihr da vor euch habt! Wenn gleich sehr mutig ohne große technische Kenntnisse von den Schwalben. Wo ich grad Lyon lese ... passt auf, dass euch eure Schwalben da nicht im wahrsten Sinne des Wortes absaufen, da hatts doch erst kürzlich mächtig geregnet.
Was mich noch interessieren würde: wie kommt ihr unterwegs ins Internet? (bin im Simsonforum über eure Aktion gestolpert)

Viele Grüße aus dem verregneten Norden

Anonym hat gesagt…

So, so, ein Buch dabei und zwei Schwalben...
Dazu zwei mal zwei linke Hände, die Schwalben im Sack gekauft und losgefahren. Wenn das mal halbwegs gut geht ;-)
Ich wünsche euch dennoch viel Glück!

Anonym hat gesagt…

Hallo Jungs!!!
Na, wie geht´s? Schon in Besancon!
Ich wünsche euch wieter gute Reise!!!!
Luca

Anonym hat gesagt…

Hallo Ihr zwei Weltreisende,

finde die Idee schön und verrückt, kann die technischen Probleme, die ihr habt oder noch bekommt, nachvollziehen. Habe seit 2 Jahren eine Schwalbe, bin aber immer noch am rumbasteln mit einem Geschäftskolleg. Er hat Ahnung vom Schrauben, ich möchte welche bekommen. Nur eine Frage, warum sagt Ihr zu den Rollern eigentlich Mofas?

Viele Grüße aus Freiburg,

Olaf

Anonym hat gesagt…

So wie ich die 'Schwalbe' bisher kennengelernt habe, taugt die tatsächlich mehr zum Basteln als zum Fahren. Aber es gibt sicher viiele schöne Werkstätten auf dem Weg ;-)
Ich wünsche Euch viel Glück (das werdet ihr brauchen) und viel Erfolg.
Falls es dennoch nicht klappt: das nächste Mal im Sommer und mit IRGENdEINEM anderen Gefährt probieren :-)
Gruß
Jürgen

Anonym hat gesagt…

Hey coole Sache !

wünsch euch weiterhin viel Spaß
und das nötige Glück mit den Zweirädern ^^

lg Patrick

Anonym hat gesagt…

hey jungs,

hoffe bei euch passt alles!
Vergesst auf eurer Reise auch nicht eure Kolben mal rauchen zu lassen.

haut rein...
grüße von den wischi waschis

Anonym hat gesagt…

Die Betonung liegt auf EUREN Kolben Kollegen, wir meinen nicht die eurer Schwalben. In diesem Sinne.

Die Wischi Waschis

Anonym hat gesagt…

Könnte es sein daß ihr ein "Wärmeproblem" habt? Wenn sie warm ist geht sie aus, kühlt ein paar Minuten ab startet sie wieder bis sie wieder warm gefahren ist. Hier die Lösung
http://www.schwalbennest.de/index.php?option=com_forum&Itemid=89&page=viewtopic&p=248230

und noch ein Link zu vielen weiteren Raparaturanleitungen(auf blau klicken):
http://www.schwalbennest.de/index.php?option=com_forum&Itemid=89&page=viewtopic&t=21770

Und hier Kommentare zu Eurer Fahrt: http://www.schwalbennest.de/index.php?option=com_forum&Itemid=89&page=viewtopic&t=27565&highlight=

Anonym hat gesagt…

Hei Jungs
Ich finde es toll das ihr diese lange Strecke mit den Mopeds macht.
Im Übrigen ihr hättet die Kr51/2 nehmen sollen die sind schon besser .
Wenn die Schwalben ausgehen so wie ihr es Schreibt kann es der Kondensator von der Zündung sein auswechseln und dann funzt es wieder Zündkerzen auf 4mm einstellen das ist sehr wichtig.
Gruß badner

Anonym hat gesagt…

Hi ihr zwei!
Find´s prima, daß ihr so mutig seid!
Werde immer mal wieder reinschauen, um zu lesen, wie es euch auf der Reise ergeht.
Liebe Grüßle & viel Erfolg auf eurer Tour!
Steffi vom Caritas-Haus :-)

Anonym hat gesagt…

Hey ihr beiden,

Glückwunsch zur zweiten Grenze, jetzt ists nur noch eine.

Zur Erheiterung hier noch die schönsten Zitate aus dem Schwalbenforum:

"Dilettanten on Tour !
Am Montag gekauft und am Freitag auf so ne Tour starten. Ich schäme mich echt für meine Landsleut"

"Dilettanten und Tagträumer...
Hab ich mir auch gedacht!
Nun ja, mal abwarten ob und wann sie ankommen.
Da waren die Stuttgarter Landsleute beim "Schwalbenflug" doch besser vorbereitet. Schwäbisch akkurat anstatt Badisch legere"

"Gott sind das SPACKEN. Warum müssen sich immer so bekloppte Trottel mit sowas ins Rampenlicht rücken? "

^^:)

Chafik hat gesagt…

Hi Jungs,
ich habe von Eurem Abenteur durch meinen Freund Georg Klein erfahren.Man braucht Mut um so was zu schaffen. Falls Ihr Hilfe in Marokko braucht ( Unterkunft in etc...) ich habe fast in jeder Stadt Familie ...meldet Euch unter meine Homepage www.Tibari.de.

Ps: freut Euch auf schönes Wetter in Marokko :-)

Gute Reise & Viel Glück

Chafik

Anonym hat gesagt…

Wenn ich die Zeit gehabt hätte, wäre ich mit den Schwalben gezogen....Eines lasst euch sagen, ein Vogel Namens Schwalbe (Moped genannt) bleibt nicht stehen. Egal wie alt eure Vögel sind, sie würden euch auch bis ans Ende der Welt tragen. Ihr habt allen Respekt verdient. Viel Glück und tretet Sie nicht! www.simsontour.de alias Oldtimerdeo

Copyright © 2008 - Mofa Safari - is proudly powered by Blogger
Smashing Magazine - Design Disease - Blog and Web - Wow Blogger Template